Skulptur der christlichen Ikonographie. Menschenbilder von Dr. Wilfried Koch
PIETÀ

1986 × 170 cm × Gewicht 580 kg

 


Die Pietà, Mutter und Sohn nach der Kreuzabnahme, ist gewiss
diejenige Szene der Passion, mit der sich jeder am ehesten
identifizieren kann:
das Leid eines Menschen um einen Menschen, den er durch
den Tod verloren hat.

In der Gleichgerichtetheit der Köpfe zeigen Maria und Christus
die innere Übereinstimmung, die Harmonie der zutiefst ver-
wandten Seelen. Kniend, in unendlicher Sanftheit gelöst, ohne
sichtbare Körperlichkeit gibt Maria auch noch ihrem toten Sohn
Geborgenheit und Schutz. Ein zukunftsgerichtetes messiani-
sches Streben ist für sie unwichtig geworden. Christus ist für
Maria nichts weiter als ihr totes Kind.

Wenn man will, kann man in dem ausgehöhlten Leib Christi
seine sich an die Menschen ausleerende Hingabe sehen, aber
auch das Sichöffnen für den gläubigen, sinnsuchenden
Menschen.