PYTHAGORAS

1988 × 160 cm × Gewicht 200 kg

 

  Pythagoras, 570-497 v. Chr., erkannte die Zahl als das Wesen der Wirklichkeit.

Die stark bewegte Gestalt des Pythagoras sitzt inmitten eines Gestänges, das - zweimal - den berühmten, nach ihm benannten Lehrsatz darstellt:

        Beim rechtwinkligen Dreieck ist das Quadrat
        über der Hypotenuse flächengleich der Summe
        der Quadrate über den Katheten.
        a2 + b2 = c2.

In den Händen hält Pythagoras sein Monochord, mit dessen Hilfe er nachwies, dass die musikalischen Intervalle sowohl nach den Teilungen der Saite als auch nach den Anzahlen der Saitenschwingungen in denselben ganzzahligen Verhältnissen stehen. Das heißt: Die Saite erzeugt einen Grundton. Wird die Saite halbiert, also im Verhältnis 1:2 geteilt, erklingt die Oktav.

Zugleich verdoppelt sich die Anzahl der Schwingungen der Saite ebenfalls im Verhältnis 1:2. Bei einem Grundton von z.B. 300 Schwingungen pro Sekunde ergeben sich also 600 Schwingungen pro Sekunde.

Die Teilung 2:3 ergibt die Quinte und entsprechend
450 Schwingungen, 3:4 die Quart mit 400 Schwingungen,
4:5 die Terz mit 375 Schwingungen usw.

 

Erst im 17. Jahrhundert hat man sich allgemein darauf geeinigt, geringe Ungenauigkeiten dieses Systems auszugleichen, zu "temperieren". Jetzt erst waren auf einem Tasteninstrument bei  gleicher Stimmung alle Tonarten spielbar. Bach schrieb daraufhin Präludien und Fugen für alle 24 Tonarten, und er nannte das Werk "Das wohltemperierte Klavier".

Pythagoras hat die enge Verwandtschaft zwischen Mathematik und Musik nachgewiesen. Und so werden bei der Darstellung der Sieben Freien Künste die Allegorien von Mathematik und Musik immer nebeneinander gezeigt.

Pythagoras ist in der hier gezeigten Darstellung nicht in seinem mathematischen Gehäuse gefangen. Er streckt seinen Kopf hinaus, um die Gesetze des Kosmos zu erforschen. Zugleich lauscht er den Sphärenklängen, den Harmonien der Planeten. Diese Fähigkeit wurde ihm von seinen Schülern
zugeschrieben.